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Er, sie und alle Anderen

Migrantinnen (a²)   Foto: kwasibanane

Foto: kwasibanane

O ve bütün herkes ● Er, sie und alle Anderen
hän, hän ja kaikki muut  ● он она и все другие
Αυτός, αυτή και όλοι οι άλλοι ● he, she,s/he and all the others
Él, ella y los demás ● Lui, lei e tutti gli altri
Він, вона і всі інші ● той, тя и всички останали ● הוא, היא וכל השאר
他,她,TA ● ew, wê û her kesê din ● ის და სხვანი

InZeitung 37 vom 16. September 2022: Editorial

Liebe Leserinnen, Leser und alle Anderen, bald werden Jobangebote der Freiburger Stadtverwaltung z. B. so aussehen: Wir suchen eine Journalistin(a). Dieses (a) steht für alle. Damit fühlen sich alle, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft usw. direkt angesprochen.

Wie Sie vermutlich schon ahnen, geht es in dieser Nummer um Gender und Migration.

Die gesellschaftlichen Rollen sind viel starrer, als es sich die auf die zeitgenössische Kultur und Modernität orientierenden Menschen denken könnten. Es zeigt sich vor allem in Zeiten des Umbruchs: Sei es die Beschränkungen der Covidzeit, oder (wie heute) Kriege, oder bei der Auswanderung. Da tauchen die alten Rollen plötzlich auf (S. 8,9). Und so entdeckt sie mit Schrecken in sich eine einsame Hausfrau, er wird als bedrohlich angesehen, und alle Anderen müssen wieder und wieder durch die Schwierigkeiten gehen, die wir im 20. Jh. gelassen zu haben glaubten. Wenn z. B. ukrainische Geflüchtete männlich sind und queer, bleiben sie am längsten im Erstaufnahme-Lager (S. 10). (a) allein hilft leider nicht. Also gibt es noch genug Arbeit und Kampf bis zur Gleichheit für dieses (a). In dieser Ausgabe finden Sie Beispiele von solchen Kämpferinnen (a) und einen Begegnungsort, wo sich tatsächlich alle unabhängig von Alter, Nationalität und Gender treffen (S.14)

Wieso kommt Er im Titel an erster Stelle? Weil wir uns diesmal mit einer besonderen Stigmatisierung beschäftigen, die männliche Migranten erleben (S. 5,6). Ohne verschiedene Migrant*innen gegeneinander auszuspielen oder ihr Leid zu vergleichen, haben wir darüber als Freiburger Neue Deutsche Medienmacher*innen (NdM) diskutiert (S. 4).

Eine bunte Geschichte von einem Fußball-Verein und ein Rezept, bei dem wirklich alles gemischt wird, beweisen, dass ein Gemisch gut funktionieren kann. Das diesjährige Programm der Interkulturellen Wochen bietet auch wirklich Allen eine Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt unmittelbar zu erfahren.

Viktoria Balon

Zuwander*innen. Streetart im andalusischen Nijar    Foto: kwasibanane

Foto: kwasibanane

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